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Für den Reiter bedeutet Basisarbeit das Erlernen der Hilfen für die Gangarten, das Erspüren der Schrittfolge und das Abfußen der Pferdebeine. Danach folgen verschiedene Hufschlagfiguren als Einstieg in die Gymnastizierung des Pferdes.

Pferde besitzen eine natürliche Schiefe in ihrem Körper. Es ist sehr wichtig, auf beiden Händen gleichmäßig zu arbeiten. Dazu empfiehlt sich immer wieder die kritische Selbstkontrolle. Zu gern wird die Lieblingsseite bevorzugt. Eine umfangreiche Gymnastizierung mit Biegeübungen gleicht die natürliche Schiefe aus und richtet das Pferd letztendlich gerade. Ein noch ungerittenes Pferd tritt gerne mit der Hinterhand zu irgendeiner Seite und spurt nicht gerade nach vorne. Die Hinterbeine sollen immer den Spuren der Vorderbeine folgen, unabhängig davon, ob geradeaus oder eine Biegung geritten wird. Mit dieser Voraussetzung kann das Pferd auch die Tragkraft entwickeln.


Einfaches Schenkelweichen trägt gut zur Lockerung des Pferdekörpers bei und hilft auch bei Steifheiten speziell in der Hinterhand


Wichtig bei allem Biegen und Stellen ist immer wieder der Gang geradeaus. Dazu empfiehlt Andrea Schmid, etwa zwei Meter weg vom Hufschlag lange gerade Linien zu reiten, um dies zu überprüfen. Aber auch in einer Hufschlagfigur sollte das Pferd gerade laufen. Die Längsachse geht vom Genick bis in die Kruppe. Wichtig dabei ist natürlich ein gerader, ausbalancierter Sitz des Reiters. Im Trab kann jedes Pferd ausgezeichnet gymnastiziert werden. Das Ziel ist ein verstärktes Vortreten der Hinterhand, um die Aufrichtung zu fördern und dadurch die Vorderhand zu entlasten. Hufschlagfiguren wie Zirkel, großzügige Schlangenlinien, Volten und Achten schulen das Pferd, beide Körperseiten gleichmäßig zu benutzen.



Über die Autorin
 
So werden Sie und Ihr Pferd fit fürs Turnier! Das Westernreiten fasziniert durch rasante Manöver und
Pferde, die scheinbar mühelos zum Sprint durchstarten und gleich darauf wieder in ruhigem Jog den
Reiter erschütterungsfrei durch die Prärie tragen. Doch wie gelingen Spin und Stopp, Tempounterschiede
und fliegende Galoppwechsel?

Mit den in vielen Jahren erprobten Übungen der Profitrainerin Andrea
Schmid kann sich jeder Reiter mit seinem Pferd die perfekte Grundausbildung erarbeiten. Konsequent
umgesetzt gelingt es dem ambitionierten Westernreiter, sein Können zu verbessern, Lektionen korrekt zu
reiten und sein Pferd zu motivieren.

• Der richtige Sitz.
• Schritt, Trab und Galopp.
• Übergänge und lösende Lektionen.
• Spin, Stopp, Rollback und fliegender Wechsel.
• Abwechslung mit Stangenarbeit.
• Tipps zum Turnierstart.

Der Weg zum durchlässigen und motivierten Westernpferd.
Andrea Schmid ist Trainerin und als Turnierreiterin international erfolgreich. Auf ihrem eigenen
Ausbildungs- und Zuchtbetrieb gibt sie als passionierte Reitlehrerin ihr Können an viele Reitschüler
weiter.

Andrea Schmid
Westernreiten
Schritt für Schritt zum Erfolg

16,95 EUR [D]
128 Seiten
160 Abbildungen
Integralband
ab 12 Jahre
ISBN: 978-3-440-11198-7
Art.-Nr.: 11198
24,3 x 17,8 cm (LxB)


Biegt der Reiter ab auf einen Zirkel, wird der äußere Schenkel etwas verwahrend nach hinten genommen, der äußere Zügel steht begrenzend am Hals

Die Hilfen

Biegt der Reiter auf einen Zirkel ab, wird der äußere Schenkel etwas verwahrend (= weiter nach hinten) genommen und gibt sanfte Impulse. Die Hinterhand soll so nicht nach außen ausbrechen. Zugleich entsteht etwas mehr Druck auf dem inneren Gesäßknochen. Unter diesen neuen Schwerpunkt soll das Pferd vermehrt treten. Der äußere Zügel steht begrenzend am Hals, der innere Zügel wird leicht nach innen vom Hals weg geführt und gibt gegebenenfalls Impulse für die korrekte Kopfstellung. In einer Rechtsbiegung sieht der Reiter den Rand des rechten Auges. Dasselbe auf der linken Hand. Das innere Reiterbein bleibt in der Grundposition mit kleinen treibenden Impulsen, um ein nach Innenfallen des Pferdekörpers zu verhindern und gleichzeitig das aktive Vortreten des inneren hinteren Beines zu veranlassen. Folgt das Pferd den Hilfen, wird sofort wieder nachgegeben, die Impulse verringert. Ziel ist eine fast unsichtbare feine Hilfengebung am losen Zügel. Dies erreicht man nur durch sehr viel Selbstkontrolle und Selbstdisziplin.



Der innere Zügel wird etwas mehr nach oben und gegen die innere Halsseite geführt, um das Pferd auf dem Zirkel vermehrt nach innen zu stellen


Das Verkleinern von Zirkeln schult auch den Reiter in seiner Hilfengebung, da es jetzt viel schwieriger wird, saubere Kreise zu reiten mit einem korrekt gestellten Pferd. Dieselben Hilfen werden für die Volten gegeben. Begrenzend wirken immer jeweils der äußere Schenkel und der äußere Zügel. Auf dem inneren Gesäßknochen spürt der korrekt sitzende Reiter dabei immer mehr Druck. In den Volten kann auch gut die Durchlässigkeit des Pferdes überprüft werden. Schnell findet sich die steifere Seite, die mehr gearbeitet werden sollte.


Vom Trab in den Schritt oder in den schnellen Trab

Möchte der Reiter wieder zurück in den Schritt, muss er zuerst passiver sitzen. Ein Ausatmen hilft, den Körper in den Übergängen locker zu halten. Mit dem Ausatmen drückt er sein Gewicht vermehrt in die Steigbügel. Meist reicht das schon, um langsamer zu werden. Ein stimmliches Kommando wie „easy“ oder ein langgezogenes „mmmmm“ wird vom Pferd oft gut angenommen. Der Druck in die Steigbügel lässt sich variieren. Mit einem starken Druck bleibt ein gut ausgebildetes Pferd sofort stehen. Durch Übungen kann der Druck dosiert werden und einzelne Unterschiede in den Tempi werden erzielt. Wichtig: das Ausatmen und wieder Einfließen in die Bewegungen formen weiche schöne Übergänge. Die Zügel bleiben dabei locker. Ein Pferd lernt nicht, am losen Zügel langsamer zu werden, wenn ständig gezogen wird. Die Hilfe wird stets ohne Zügeleinwirkung gegeben. Reagiert das Pferd nicht, kann korrigiert werden, aber mit Gefühl und Sachverstand: Das stimmliche Kommando wird wiederholt und das Pferd muss dabei rückwärts treten. Mit ein paar Wiederholungen sollten dann die Gangartenwechsel ohne Zügel klappen. Wenn nicht, ist es besser ein Trainer hinzuzuziehen.



Zur Selbstkontrolle und Überprüfung der Hilfengebung legt der Reiter die Zügel über das Sattelhorn und versucht einen Übergang

Zur Selbstkontrolle legt der Reiter die Zügel über das Sattelhorn und versucht einen Übergang. So kann er auch unbewusst nicht ziehen. Bei den ersten Gangartenwechseln muss fleißig gelobt werden. Vom Trab in den Schritt lässt der Reiter das Pferd längere Zeit im Schritt entspannen. So freut sich das Pferd auf das langsame Gehen. Bei einer Tempozunahme kommen vermehrt treibende Impulse. Der Reiter setzt sich aufrechter in den Sattel und produziert so mehr Druck. Die Impulse der Schenkel veranlassen das Pferd, mehr nach vorne zu treten. Die Zügelhand bleibt stehen oder geht leicht nach vorne. Kopf und Hals werden nur bei Bedarf korrigiert, falls diese zu weit nach oben gehen. Zurück in den langsamen Trab wird wieder passiv und damit schwerer im Sattel gesessen. Viele Wiederholungen schulen das Gefühl für die Dosierung.


Außen- und Innenstellung

Nach der ersten Schrittphase, dem Vorwärts-abwärts im Trab, den nachfolgenden möglichen Hufschlagfiguren kann nun gezielter mit den einzelnen Körperpartien des Pferdes gearbeitet werden. Ziel ist größtmögliche Kontrolle über den Pferdekörper. So wird das Pferd zum Beispiel auf einem Zirkel jetzt vermehrt nach innen gestellt. Dazu wird der innere Zügel etwas mehr nach oben und gegen die innere Halsseite geführt. Das innere Pferdeauge ist deutlich zu sehen. Der innere Schenkel verhindert ein nach Innentreten des Pferdekörpers. Der äußere Schenkel bleibt wieder etwas verwahrend und somit begrenzend für die Hinterhand. Der äußere Zügel bleibt in der Grundposition. Durch die Innenstellung wird die innere Schulter angehoben. Diese Übung empfiehlt sich sehr bei ungeübten Reitern, deren Pferde immer wieder die Ecken abkürzen und somit nach innen drängen. Bei der Außenstellung wird die äußere Schulter durch das Hochnehmen des äußeren Zügels angehoben. Dieser wird dabei etwas gegen die äußere Halsseite geführt. Damit das Pferd nicht nach außen abbiegt, kommt der äußere Schenkel mit treibenden Impulsen zum Einsatz. Er hält das Pferd weiterhin auf seiner Linie, während die Zügel die Kopfstellung vorgeben. Mit dem inneren Zügel gibt man Impulse in die gewünschte Richtung. Der innere Schenkel verhindert ein ungewolltes nach Innentreten. Für dieses Zusammenspiel der Hilfen braucht man schon einige Übung. Zu Beginn wird diese Außenstellung geradeaus am Hufschlag geübt. Mühe hat der Reiter in den Ecken. Klappen diese, kann die Außenstellung auch auf dem Zirkel fortgesetzt werden. Auch dabei erkennt der Reiter schnell etwaige Steifheiten seines Pferdes und kann durch Wechsel von Innen- zur Außenstellung und wieder zurück diese beheben. Wichtig: auf den Takt achten. Das Pferd sollte nicht abgehakt oder mit Unterbrechung gehen, sondern immer seinen jeweiligen Rhythmus beibehalten.


Die Hinterhand vom Schenkel schieben

Um die Muskulatur in der Hinterhand anzuregen, gibt es viele Möglichkeiten. Eine davon ist das Übertreten der Hinterhand. Auf einer Zirkellinie geritten wird das Pferd wieder etwas nach innen gestellt. Hinzu kommen treibende Impulse mit dem inneren Schenkel gut hinter dem Sattelgut. Der äußere Zügel bleibt begrenzend, damit das Pferd nicht über die Schulter nach außen ausbricht. Der äußere Schenkel bleibt weitgehend in der Grundposition. Nur die Hinterhand soll vom Schenkel weg weichen. Die Hinterbeine werden jetzt beide nach außen versetzt. Das innere Hinterbein tritt vor das äußere Hinterbein. In einem kleineren Kreis kann dies noch verstärkt werden. Aber auch hier Vorsicht: Wir dehnen, lassen übertreten und entspannen die Muskulatur, aber mit Gefühl und ohne Drill. Das altbekannte Schenkelweichen aus der hiesigen Reitweise trägt übrigens auch gut zur Lockerung des Pferdekörpers bei und hilft auch bei Steifheiten speziell in der Hinterhand.




Verschiedene Übungen

Eine gute Übung zur Reiterkoordination und zur Lockerung des Pferdes sind Achten mit Stellung. In der Innenstellung wird auf dem Zirkel geritten. Angenommen, der Reiter befindet sich auf der rechten Hand. Nun wechselt er in den neuen Zirkel ohne die Kopfstellung des Pferdes zu verändern. Kurz vor dem Wechselpunkt werden beide Hände nach links (die Innenstellung bleibt damit weiter bestehen) genommen und das Pferd mit dem rechten Schenkel in den neuen Zirkel auf der linken Hand „geschoben“. Aus dem inneren Schenkel wird jetzt der neue äußere Schenkel. Nun geht das Pferd in der gleichen Kopfstellung, die aber linksherum eine Außenstellung darstellt, auf den Zirkel. Der komplette Zirkel in dieser Außenstellung geritten. Vor dem Wechselpunkt geht es wieder auf die rechte Hand in den neuen Zirkel. Die Stellung des Kopfes wird nicht verändert. Das Pferd befindet sich wieder in der Innenstellung. Es benötigt schon einige Wiederholungen, bis die Hilfengebung stimmt. Die gesamte Übung wurde mit der Kopfstellung nach rechts beschrieben. Zum Ausgleich wird dies nachfolgend auch mit der Stellung nach links gearbeitet. In kleineren Kreisen praktiziert, führt dies mit Erfolg zum durchlässigeren Pferd. Wichtig: der Takt der jeweiligen – Gangart, Schritt oder Trab – muss beibehalten werden.



Text und Fotos Carola Steen




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Quelle wittelsbuerger.com

 

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